136 private links
Etwas, das so gut ins Bild passt, das als tragische Heldengeschichte daherkommt und endlich einen Sündenbock und einen Grund für den Wahlsieg Donald Trumps liefert – etwas, das gerade jeder hören möchte, das fast schon zu perfekt klingt, um wahr zu sein, sollte man vielleicht zweifach, dreifach, vierfach auseinandernehmen. Schon grundlegende journalistische Reflexe müssten da greifen.
Dann wären da die ganz einfachen Handwerksfragen: Ein so großes Ereignis wie das Wahlergebnis in den USA auf Big-Data-Analysten zurückzuführen und als Belege dafür Aussagen von gerade mal zwei Personen heranzuziehen, nämlich Erfinder und Verkäufer der Analysen, die ihr eigenes Produkt selbstverständlich für das Nonplusultra halten – journalistisch ist dieses Vorgehen mindestens schwierig. Aus wissenschaftlicher Sicht wiederum fallen die vielen Korrelationen im Artikel auf. Dabei lernen Statistiker schon im ersten Semester den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität.
Und dann wären da die konkreten Punkte, an denen der Artikel nicht die ganze Wahrheit liefert.