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Hacker auf Urlaub - Sie übernachten im Zelt, mit Schlafsack und Campingkocher. Der Urlaub, den die Teilnehmer des Chaos Computer Camps derzeit im Landkreis Oberhavel machen, fällt aus dem Rahmen. Johannes Fischer berichtet, was viereinhalb Tausend Hacker und Computerfreaks so treiben, wenn sie auf einer grünen Wiese zusammenkommen. Die kleine Diesellock tuckert durch den Mildenberger Ziegeleipark, vorbei an alten Brennöfen und unzähligen Zelten. Bis 1990 hat diese kleine Lok Lehm und Ziegel transportiert - jetzt zieht sie einen kleinen Party-Zug mit Cocktailbar und Swing-Musik. Auch ein Bällebad darf auf keiner großen Hacker-Veranstaltung fehlen, meint Party-Zug-Organisatorin Eliza. "Das wird hier gerne benutzt, vor allem weil die Nerds gerne Bälle nach Farben sortieren - das muss alles seine Ordnung haben. Wenn man zur richtigen Stunde kommt, dann sieht man hier das ganze Farbspektrum sortiert." Über 4.500 Teilnehmer haben für fünf Tage auf dem alten Ziegeleigelände ihre Zelte aufgeschlagen. In großen Pavillons sind Hackerwerkstätten und Organisationsteams untergebracht. In einem davon wird das campeigene Telefonnetz verwaltet. Jeder Camp-Teilnehmer kann hier sein mitgebrachtes Handy oder Schnurlostelefon registrieren lassen und dann kostenfrei auf dem Gelände telefonieren, meint Sascha Ludwig von der Telefonzentrale. "Beim letzten Camp 2011 hatten wir am Ende des Events 1.894 registrierte Telefone insgesamt. Jetzt sind wir schon am Tag Eins bei 2.700, die sich vorregistriert haben." Ludwig ist überzeugt: "Das ist nach oben hin noch offen, da geht noch was."