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Und ein anderes Mindset braucht der Digitalstandort Österreich auch. Die besten Rahmenbedingungen helfen nicht, wenn man die Digitalisierung nicht will. Und damit Österreichs wohl größtes Hindernis auf dem Weg zum Top-Digitalstandort touchiert. Das Land steht sich selbst im Weg. Dass Österreich im IMD-Ranking als wenig fit für die Zukunft abgestempelt wird, liegt auch daran, dass das Land in der Rubrik „Anpassungsfähigkeit“ nur auf dem 60. Rang steht. Bei „Einstellung zur Globalisierung“ sogar nur auf Platz 62.
„Wir müssen weg von der inkrementellen Verbesserung und damit anfangen, Prozesse und Geschäftsmodelle radikal neu zu denken“, sagt Zettel. KI ermögliche große Effizienzsprünge, Firmen wie Staat müssten aber bereit sein, die Potenziale zu nutzen. Wobei dies in Europa vergleichsweise schwer sei. Es gebe zu viele Einschränkungen und Kostentreiber für Digitalprojekte, sagt Zettel und nennt die Datenschutzgrundverordnung als Beispiel.
Und überhaupt sollte der Staat auch bei sich selbst ansetzen. Das würde Kosten sparen und die Servicequalität der Behörden verbessern. „Es gibt wenige Bereiche mit so vielen repetitiven und automatisierbaren Tätigkeiten wie die öffentliche Verwaltung“, sagt Wifo-Ökonom Böheim: „Da geht es um Tätigkeiten, da brauche ich den Menschen nicht einmal zum Drüberschauen.“