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Im post-industriellen Zeitalter tritt Wissen an die Stelle von Arbeit. Wollte man eine kurze, bündige Quintessenz diverser Ideen zum Wesen der so genannten Informations- oder Wissensgesellschaft ziehen, käme wohl dieser Satz heraus.
Daniel Bell glaubte zudem, dass in Zukunft Wissenschaftler wichtiger seien als Unternehmer und ihnen den Rang abliefen. Mit der propagierten Aufwertung von Bildung und Wissen konnten sogar Geistes- und Kulturarbeiter hoffen, aus ihrer Tätigkeit in Zukunft mehr Wert und entsprechend sogar Gewinn zu schöpfen.
Doch was so sauber klingt, so befreit vom Schmieröl der alten Industriegesellschaft, hat einen doppelten Boden. Was wäre, wenn das ökonomische Prinzip "Wissen" nicht die Handarbeit in den Himmel des Geistes hebt, sondern die Kopfarbeit ans Fabrikband drückt? Es könnte durchaus sein, dass die Produktion von Wissen über kurz oder lang unter dieselben fordistischen Räder gerät, wie zuvor die Produktion von Waren.